Adventskalenderfenster
zum 7. Dezember
Ein Weihnachtswunder: Wichtel Anton und die Krippe
Es war einmal ein kleiner Weihnachtswichtel namens Anton, der in einem verschneiten Wald lebte, voller Geheimnisse und zauberhafter Klänge. Die Tannenbäume waren dick eingepackt in eine glitzernde Schicht aus frischem Schnee, der im Sonnenlicht wie Diamanten funkelte. Anton liebte die Vorweihnachtszeit – es war die Zeit des Lichts, der Lieder und der Wärme. Doch in diesem Jahr war etwas anders. Der Weihnachtsvorbereitungen rauchten über dem kleinen Dorf, aber Anton konnte das besondere Funkeln in den Augen der Menschen einfach nicht spüren.
Eines Morgens, als der Himmel in sanften Pastelltönen erstrahlte und die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel brachen, machte sich Anton auf den Weg zur Dorfkirche. Er hatte von einer ganz besonderen Krippe gehört, die dort ausgestellt war. Gerüchte besagten, dass sie so lebendig sei, dass man das Rascheln des Heu und das sanfte Wiehern der Tiere hören könne. Aufgeregt hoppelte Anton über den schneebedeckten Weg, seine kleinen Füße hinterließen winzige Spuren im weißen Teppich.
Als er endlich ankam, war das Innere der Kirche in warmes Licht getaucht. Der Duft von frisch gebackenem Stollen und Tannenzweigen umschmeichelte seine Sinne. Der Klang von leisen Weihnachtsliedern schwebte wie eine zarte Melodie durch die Luft und ließ Antons Herz höher schlagen. Fasziniert trat er näher an die Krippe. Sie war ein Meisterwerk aus Holz und Stroh, liebevoll dekoriert mit glitzernden Sternen und bunten Lichtern, die wie kleine Feuerflys umherflogen.
Anton beugte sich näher und sah in die Gesichter der Figuren – Maria mit einem sanften Lächeln, Josef voller Stolz und das Jesuskind, das friedlich schlief und mit einem warmen Licht strahlte. In diesem Moment spürte Anton eine tiefe Verbundenheit zu ihnen. Es war, als ob die ganze Welt für einen Augenblick stillstand. Seine kleinen Augen glänzten vor Freude, während er das Flüstern des Heus hörte und den süßen Duft von frisch gebackenem Lebkuchen wahrnahm.
Plötzlich bemerkte Anton etwas – ein kleiner Stern auf dem Dach der Krippe hatte sich gelöst und war auf den Boden gefallen! Schnell sprang er hinunter und hob den Stern auf. In seiner Hand funkelte er wie ein Stück vom Nachthimmel selbst. „Diesen Stern darfst du nicht verlieren“, murmelte Anton zu sich selbst. In diesem Moment wusste er: Dieser Stern musste wieder an seinen Platz zurück.
Er kletterte geschickt auf die Krippe und setzte den Stern an seinen rechtmäßigen Platz zurück. Als er dies tat, fühlte er eine Welle des Glücks durch sich hindurch strömen – als ob eine warme Decke ihn umhüllte. Plötzlich geschah etwas Magisches: Das Licht des Sterns wurde intensiver, und es schien das ganze Innere der Kirche zu erhellen. Die Menschen um ihn herum blieben stehen und betrachteten verwundert das Schauspiel.
Die Krippe begann zu strahlen wie nie zuvor. Die Melodien der Weihnachtslieder vereinten sich mit dem Glanz des Lichtes zu etwas Wundervollem. Anton spürte, wie sein Herz vor Freude hüpfte – dies war das Weihnachtswunder! Er hatte nicht nur einen kleinen Stern zurückgebracht; er hatte auch das Funkeln des Weihnachtszaubers zurück ins Dorf gebracht.
Als die Feierlichkeiten zu Ende gingen und der Abend hereinbrach, wusste Anton, dass Weihnachten nicht nur durch Geschenke oder Lichter leuchtet – es sind die kleinen Taten der Liebe und das Miteinander von Herzen, die es wirklich magisch machen.
Und so kehrte Wichtel Anton heim, erfüllt von Wärme und Frieden, mit dem Wissen, dass die wahre Bedeutung von Weihnachten im Teilen von Freude liegt – ganz gleich wie klein oder groß man ist. In dieser Nacht legte er sich unter dem klaren Himmel schlafen; sein Herz war voller Licht, bereit für alle kommenden Abenteuer.


